Heute morgen sind wir wieder besser aus den Federn gekommen, was hauptsächlich am reduzierten Bierkonsum gelegen hat. Nach dem Frühstück Auschecken und ins bereits gestern gebuchte Hostel wechseln. Drei Minuten Fußmarsch entfernt, stellten wir dann fest, dass doch kein Zimmer mehr frei war. Die Typen, die uns das gestern angeboten haben, waren heute natürlich nicht da. Und natürlich hatten wir keine Anzahlung gemacht, nur mündlich vereinbart, dass wir heute kommen. Egal, wieder zurück in unser altes Hostel und dort unser Gepäck abstellen, denn heute standen ja die Batu Caves auf dem Programm. Unser Vermieter bot uns an, in der Zwischenzeit mal nachzufragen, ob irgendwo noch Zimmer frei wären. Außerdem lud er uns zum Silvesteressen im Hostel ein, was wir dankend annahmen. "Im schlimmsten Fall", meinte ich, "pennen wir halt bei dir in der Lobby auf dem Sofa."
Jetzt war es dann höchste Zeit für die Batu Caves, die etwa 12 km nördlich von KL liegen. Wir fuhren mit dem Hop on hop off Bus nach Chinatown, wo wir in einen öffentlichen Bus nahmen, der uns direkt an den Eingang der Höhlen brachte. Interessehalber verhandelte ich mit einen Taxifahrer, der zunächst 120 Ringgit verlangte inklusive Rückfahrt. Das sind umgerechnet 30 Euro und eigentlich nicht allzu viel für deutsche Verhältnisse. Wir fuhren aber trotzdem mit dem Bus, weil es uns einfach gereizt hat, ein öffentliches Verkehrsmittel zu benutzen. Und der Preis war auch unschlagbar, schlappe 12 Ringgit kostete Hin- und Rückfahrt für 2 Personen. Also ein Zehntel vom Preis eines Taxis.
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Katzenmamma Manu |
Die Fahrt zu den Caves war interessanter als die gestrige Hop on Hop off Tour, alles ist ein bisschen hektisch, aber doch gut organisiert. Eine Begebenheit muss ich erzählen, das hat uns wieder sehr gefallen. Man steigt ohne Fahrkarte in den Bus ein und während der Fahrt kommt dann ein "Schaffner", bei dem das Ticket gelöst wird. Hinter ihm steht dann noch einer, der die gerade eben übergebenen Tickets ab knipste. Das nenne ich mal eine ABM - Maßnahme!
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Eingang Batu Caves |
Um zu den Höhlen gelangen, mussten zuerst ca. 300 Stufen erklommen werden, bevor man dann in die Caves eintaucht , wo diversen Gottheiten gehuldigt wird. Souvenier- und Imbissstände gehören natürlich dazu, auch gibt es eine Art Ablasshandel, gegen Geld kann man sich wohl ein wenig Seelenfrieden erkaufen. Eine ausgehängte Preisliste deutete jedenfalls darauf hin.
Affen gibt´s hier auch, die recht frech sind und vor allem auf essbarem aus sind. Wir sind jetzt nicht gerade spirituell veranlagt, aber ganz nett war das schon anzuschauen. Und es muss wohl eine wichtige Tempelanlage sein, denn auch alte Leute, die nicht wirklich Spaß hatten am Treppensteigen, mühten sich hinauf. Ende Januar Anfang Februar gibt es eine Prozession zu den Batu Caves, da nehmen über eine Million Menschen teil.
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Treppensteigen |
Im Eingangsbereich gab es noch weitere Einrichtungen, einen Teich mit Koi - Karpfen und verschiedene weitere Tempel.
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Hanuman Statue |
Eine Statue könnte als Vorlage für Lara Croft - Tomb Raider gewesen sein!
Das Wetter war Mörderheiß, es gab kaum Schatten und weil wir noch das Hostel wechseln mussten ging es bald wieder per Bus in die Stadt zurück. Nur ein kurzer Fußmarsch trennte uns von unserer neuen Unterkunft.
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dem Inder beim Kochen zuschauen |
Im richtigen
Leben würde man hier nicht Übernachten, aber es war Silvester und alle Häuser
waren ausgebucht. Unsere Unterkunft in Singapore war schon nicht der Hit,
jedoch unterbot das Etablissement selbiges um Längen. Aber was soll´s, wir
hatten keine Wahl. Mit 90 Ringgit war es dafür doppelt so teuer als das Red
Palm Hostel. Angebot und Nachfrage regeln den Preis. Um 20:30 Uhr begann unser
Silvester Dinner im Red Palm, uns blieb noch genügend Zeit zum Shoppen. Das
„Berjaya Times Square Shopping Center“ ist eines der größten in Südostasien,
auf 10 Etagen verteilt gibt es hier über 1000 Geschäfte, 65 Restaurants, eine
Gourmet Street und sogar einen Vergnügungspark, der eine Achterbahn beinhaltet,
die vom 5. bis in den 10. Stock rast. Echt irre!
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Achterbahn im Kaufhaus |
Es war mittlerweile
Silvesterabend 18:00 Uhr und das Kaufhaus war brechend voll. Also ist der Name
"Times Square" gar nicht so weit hergeholt. Allein zum Geldabheben an einem ATM
mussten wir eine Viertelstunde warten. Im Gegensatz zu Deutschland, wo die
Musikberieselung eher dezent im Hintergrund läuft, geht hier voll der Punk ab.
Man könnte meinen es gibt einen Wettbewerb, bei wem die lauteste Musik läuft.
Es gab viele Marken Läden, Esprit, Adidas, Converse, Puma, alle namhaften sind
vertreten, aber günstig ist es nicht. Dann doch lieber „Fake – Ware“ in
Chinatown. Das einzige, was wir uns gegönnt haben, war ein Cappuccino bei
Starbucks. Später machten wir uns fertig für den Silvesterabend, es wurde ein
sehr netter Abend mit einem bunt zusammengewürfelten Haufen. Da gab es ein Ami
Pärchen, beide Angehörige der US Navy, stationiert in Japan, Nagasaki und auf
Urlaub in Malaysia. Witzigerweise arbeitet sie auf einem großen Kriegsschiff und er ist auf der Base im Hafen - "Haussoldat" sozusagen. Im letzten Jahr hatte sie 300 Tage auf See!! "Wenn wir länger als 42 Tage ohne Landgang unterwegs sind, gibt es für jeden zwei Dosenbier" erzählte sie stolz. Kleinlaut ergänzte sie später "die Seeleute der Engländer bekommen jeden zweiten Tag zwei Dosen". Tja, die Engländer haben halt ihre Lehren aus "Meuterei auf der Bounty" gezogen ;-)
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Silvesterdinner im Hostel |
Dann eine Engländerin aus dem Süden Londons auf dem Weg
nachhause, sie lebt und arbeitet seit ein paar Jahren in Sidney, Australien. Ein
australisches Ehepaar mit ihren zwei Kids, ein Chilene mit ur- chilenischen Namen Antonio, ein deutscher Namens
Klaus, seit 8 Monaten unterwegs und des Reisens schon etwas müde und natürlich unsere Betreiber des Hostels mit Bediensteten. Es war eine nette Runde mit gutem Essen und guter Unterhaltung, besagter Klaus wuchs in Sao Paulo auf und daher gab es viel Gesprächsthema, auch sonst waren einige schon in Brasil und jeder hat so seine eigenen Erfahrungen gemacht. Da wir aber das Feuerwerk an den Twin Towers schauen wollten, verabschiedeten wir uns noch vor Mitternacht und latschten zu den Türmen. Taxi brauchten wir um diese Zeit nicht mehr nehmen, denn die Straßen waren zu. Party überall auf den Straßen, tolle Stimmung bei 27° Grad nachts. Das Feuerwerk war toll, leider hatten wir nicht die beste Sicht. Das trübte aber nicht unsere gute Stimmung. Die Nacht war dann sehr anstrengend, weil im neuen Hostel bis um 6 Uhr in der Früh Leute nach Hause kamen und dementsprechend laut waren. Die Klimaanlage lief auch nur auf einer Stufe und dann so - wenn sie lief war es Arschkalt, schaltete man sie aus, war´s wieder zu heiß. Blödes Spiel!
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Warten auf´s Feuerwerk |
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das Hochhaus war etwas im Weg! |
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schauen geil aus bei Nacht |
Dementsprechend Früh sind wir an Neujahr aufgestanden, haben unsere Sachen gepackt und ausgecheckt. So Früh dran bekamen wir noch den ersten Bus zu den Highlands. Abschließend kann ich sagen, KL hat uns besser gefallen als Singapore, KL könnte auch eine Großstadt in Brasilien sein.
Ciao, bis zum nächsten Mal.